120 Jahre Erlöserschwestern in Heidenfeld – Ein Fest voller Freude mit ein wenig Wehmut

Die Jubiläumszahl spielte im Festgottesdienst eine prominente Rolle: 1901, vor 120 Jahren, im ersten Jahr des 20. Jahrhunderts waren 12 Ordensschwestern in das neue Kloster eingezogen. Die Kongregation hatte das ehemalige Augustinerchorherrenstift von der freiherrlichen Familie von Bodeck zu Ellgau mit dem Ziel erworben, erholungsbedürftigen sowie schwerkranken Schwestern eine Heimat zu geben. Im Erdgeschoss des Klosters befand sich daher auch bis 1959 ein Hilfskrankenhaus für Lungenkranke. Über 250 Schwestern lebten zur Hochzeit in den 1950er Jahren in dem Kloster. Sie arbeiteten in der ambulanten Krankenpflege, im Kindergarten und natürlich auch im Kloster selbst. Die ehemalige Oberin des Klosters Maria Hilf und spätere Generaloberin der Kongregation, Sr. Lidwina Kullmann, hatte deshalb einst angemerkt: „Es sollte nicht Heidenfeld, sondern Heiligenfeld heißen.“

Die Sonne lachte am Festtag, doch auch ein wenig Wehmut schwang mit. Für die Heidenfelder Schwestern heißt es noch in diesem Jahr Abschied nehmen. Das Kloster wird geschlossen, weil der beeindruckende Klosterbau für die kleine Gemeinschaft zu groß geworden ist. Zuletzt lebten hier noch 17 Schwestern. Die meisten konnten bereits in das angrenzende Alten- und Pflegeheim der Kongregation umziehen und bleiben somit in ihrer vertrauten Umgebung. Für die restlichen Schwestern steht jedoch der Abschied bevor, aber auch ein Anfang, Aufbruch und Anbeginn, wie Domvikar Paul Weismantel es in seiner Predigt formulierte. Sie werden noch in diesem Jahr Teil der Schwesterngemeinschaften im Würzburger Mutterhaus und im Steinbachtal.

Die Generaloberin der Kongregation, Sr. Monika Edinger, sprach ihren Mitschwestern Mut zu: Es gibt ein Abschiednehmen, aber die Schwestern könnten auf Gott vertrauen, dass er Zukunft und Hoffnung gibt. Und dies gelte auch, wenn wir nicht immer sehen könnten, wie der Weg weitergeht.

Beim anschließenden Kaffeetrinken im Innenhof des Klosters schwelgten die Heidenfelder Schwestern in Erinnerungen und freuten sich, einige Ihrer Mitschwestern aus den anderen Häusern nach langer Zeit wieder zu sehen.

 

 

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